EIN LEBEN FÜR PAULUS – IN MEMORIAM NORBERT BAUMERT.
Norbert Baumert befasste sich über ein halbes Jahrhundert mit den Briefen des Apostels Paulus. Er übersetzte den griechischen Text neu und arbeitete bis zu zuletzt an der Kommentarreihe Paulus neu gelesen. Es sind oft nur Nuancen, die er neu übersetzte, aber sie ergaben eine gänzlich neue Gesamtsicht auf Paulus. Vieles was man Paulus oft vorgeworfen hat, hat Norbert Baumert korrigiert: Frauenfeindlichkeit, Leibfeindlichkeit, Judenfeindlichkeit. Vor allem aber betonte er immer wieder, dass es eine Auferstehung mitten im Leben gibt, nicht nur oder erst am Ende der Zeiten: „Aus dem Tod, der jetzt mein Leben durchzieht, aus all den Notsituationen, will Gott mich retten“, sagte Norbert Baumert im Interview 2012.
Norbert Baumert wurde 1932 in Deutschland geboren. Mit 20 trat er in den Jesuitenorden ein; er promovierte 1972 mit einer sprachwissenschaftlichen Arbeit über Paulus. Ab 1985 war er Professor an der Jesuiten-Universität Sankt Georgen in Frankfurt. Seit 2006 lebte er in Wien und widmete sich ganz der Paulusforschung. Zusammen mit seiner langjährigen Mitarbeiterin und Co-Autorin Maria-Irma Seewann schrieb er an der Kommentarreihe „Paulus neu gelesen“. Unermüdlich. Band für Band. Bis zu seinem Tod.
radio klassik-Redakteurin Stefanie Jeller hat Pater Norbert Baumert in seiner Zeit in Wien mehrmals länger interviewen dürfen. Im Paulusjahr 2008 gestaltete sie – als ihre erste Radiosendung – ein Feature über Paulus, mit Norbert Baumert im Interview. Es folgte ein Osterinterview zum Thema Auferstehung und eine Sendung über seinen Kommentar zu den Briefen an die Thessalonicher. In memoriam Pater Norbert Baumert präsentiert Stefanie Jeller Ausschnitte aus diesen Archivaufnahmen.