Bibelpastorale Studientagung 2020 - 20.-22. August 2020
Die Apostelgeschichte zeichnet uns ein Bild rundum gelungener Glaubensgemeinschaft: Begeisterung, einmütiges Leben im Glauben, gelungene Kommunikation und die unaufhaltsame Ausbreitung des Evangeliums sind nur einige der "Zutaten", die uns auch heute noch inspirieren und herausfordern. Nicht umsonst wird das Buch besonders dann herangezogen, wenn es um pfarrliche Prozesse oder diözesane Neuausrichtungen geht.
Dass es dabei aber auch notwendig war, Grenzen zu überwinden - räumliche, zeitliche und vor allem die Grenzen in den eigenen Köpfen-, wird bei der Bibelpastoralen Studientagung deutlich werden.
In Referaten, verschiedenen Workshops und in den Tischgruppen werden Austausch, Diskussion und biblische Stärkung ermöglicht.
Der Brückenschlag in unsere Zeit wird vor allem in den verschiedenen Workshops (aus denen zwei ausgewählt werden können) zum Tragen kommen. Dabei werden die Aufgaben und Herausforderungen unserer kirchlichen Gemeinschaften anhand konkreter Texte und mit verschiedenen Methoden im Heute angesprochen und diskutiert.
Liturgische Impulse zu Beginn und am Ende des Tages laden ein, miteinander zu feiern.
ReferentInnen: Dr. Barbara Lumesberger-Loisl und Prof. Dr. Hans-Georg Gradl
Kursbeitrag:
€ 89,- Frühbucherpreis bei Anmeldung bis 31. Mai 2020
€ 109,- bei Anmeldung ab 1. Juni 2020
Organisation: Helmut Außerwöger, Franz Kogler, Elisabeth Birnbaum
In diesem Workshop werden Bilder zur Apostelgeschichte in Bildbetrachtungen vorgestellt und unter kunstgeschichtlichen und theologischen Aspekten besprochen.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind eingeladen, eigene Beobachtungen und Erfahrungen einzubringen.
Maximale Teilnehmerzahl: 15
Petrus und Paulus: musikalische Ausgestaltungen und ihre (nicht-)biblischen Hintergründe
Elisabeth Birnbaum
Petrus und Paulus sind nicht nur in der Bibel, sondern auch in der Musik prominent. Die Bekehrung des Saulus zum Paulus oder die Reue des Petrus waren beliebte Sujets für musikalische Gestaltungen, quer durch die Jahrhunderte. Jede dieser Ausgestaltungen setzt eigene Akzente und „übersetzt“ die biblischen Personen in ihre jeweilige Zeit. Wie das klingt und was damit ausgesagt werden soll, untersuchen wir in diesem Workshop.
Spiel mit, misch dich ein! Das Apostelkonzil interaktiv
Hans-Georg Gradl
Es geht hoch her in der Mitte der Apostelgeschichte. In Jerusalem wird diskutiert, gestritten, argumentiert und schließlich – ziemlich erstaunlich – doch eine versöhnliche Antwort auf die alles entscheidende Frage gefunden: Unter welchen Bedingungen können nicht jüdische Menschen, Gläubige aus der Völkerwelt Christen werden? Der Workshop lässt das Apostelkonzil nochmals tagen: Die Konzilsmütter und Konzilsväter aber sind nun Sie! Sie treten an die Stelle von Paulus und Barnabas, Petrus und Jakobus… Welche Argumente zählen? Was erscheint in dieser kritischen Phase der Kirchengeschichte notwendig und weise? Und vielleicht ist ja das Apostelkonzil von einst auch ein Wegweiser für unsere Zeit. Das Konzil sei eröffnet. Spiel mit, misch Dich ein!
Hausgemeinden und Weggemeinschaften – Kreative Inspirationen aus der Apostelgeschichte für die Pastoral heute
Gudrun Guerrini
Ein diözesaner Entwicklungsprozess mit Schiffsbruch? – Warum die Apostelgeschichte eine Diözese bewegt.
Eva Hildmann
2010 nahm sich die Erzdiözese Wien die Apostelgeschichte zum Vorbild, um ihre Zukunftsstrategien für Gemeinden und Kirchenleitung an ihr auszurichten und zu messen. Im Workshop werden zentrale Bibelstellen, die in diesem Zusammenhang besonders wirksam wurden, kreativ in den Blick genommen. Darüber hinaus gibt es Raum zum Gedankenaustausch darüber, inwiefern ein solches Vorgehen sinnhaft ist bzw. die Apostelgeschichte zur Richtschnur für heutige Gemeindeentwicklung taugt.
Was hat das zu bedeuten? Pfingsten zwischen Tora, Babel und Propheten
Karin Hintersteiner
Die Pfingsterzählung beschreibt den Auftakt des christlichen Wirkens in der Welt. Im Workshop gehen wir den vielfältigen Bezügen des Textes zur Tora und den Prophetenbüchern nach. Welche Spuren lassen sich entdecken, die für unser heutiges kirchliches Leben bedeutsam sein können?
Stille Post – ein diachrones Rollenspiel über Apg 8,26-39
Martin Kapplmüller
Die Taufe des Äthiopischen Kämmerers durch Philippus. Wie war es wirklich? Mit welchen Motiven wurde es vom einen zum anderen weitererzählt? Wie hat „Lukas“ es schließlich niedergeschrieben? Darüber phantasieren und es in einem vorbereiteten Rollenspiel darstellen – könnte eine unterhaltsame Stunde werden!
Mit allem Freimut, ungehindert.
Franz Kogler
Miteinander versuchen wir vom letzten Vers her die Apostelgeschichte ganzheitlich zu entdecken – und mit einfachen Bewegungen zum Ausdruck zu bringen, was sich alles bereits erfüllt hat.
In einem zweiten Schritt erarbeiten wir mit biblischen Figuren und Orff-Instrumenten, wozu Lukas seine Leser/innen mit dem angesprochenen Freimut bewegen will.
An die Grenzen gekommen? Gott eröffnet neue Wege
Ingrid Mohr
Paulus muss sich auf seinem Weg mit Christus mehreren Grenzerfahrungen stellen. Doch genau diese lassen ihn weiter im Glauben wachsen und gänzlich neue Zugänge zu wieder anderen Menschen finden. Durch outdoorpädagogische und bibliologische Elemente werden wir seine Erfahrungen mit unserem eigenen Leben verknüpfen und vielleicht selber ganz neue Perspektiven geschenkt bekommen. Bitte wetterfeste Kleidung anziehen!
Gottes Geist als bewegende Kraft – Reigentänze zu Bibeltexten der Apostelgeschichte
Ingrid Penner
„Mensch, lerne tanzen! Sonst können die Engel im Himmel nichts anfangen mit dir.“ Diese Worte werden am alten Kirchenlehrer Augustinus zugeschrieben.
Reigen- und Kreistänze sind uralte Ausdrucksformen des Menschen. Einfache, sich wiederholende Schrittkombinationen lassen einerseits Raum, bestimmten Aussagen in der Bewegung nachzuspüren, andererseits bieten sie die Möglichkeit, unsere Eindrücke zu einem ganzheitlichen Ausdruck zu bringen.
In diesem Workshop werden wir Texten aus der Apostelgeschichte nachspüren, sie hören, bedenken und mit einfachen Tänzen vertiefen. Dazu sind keine Vorkenntnisse erforderlich, lediglich das Einlassen auf den Tanz und bequeme Schuhe.
Prophetinnen, Missionarinnen, Jüngerinnen – Powerfrauen in der Apostelgeschichte
Eva Puschautz
Lydia, die vier Töchter des Philippus oder Priscilla. Das sind nur sechs Frauen von den vielen die in der Apostelgeschichte vorkommen. Sie waren stark, selbstbewusst und haben die Geschicke ihrer urchristlichen Umgebung (mit)geleitet. In genauer Auseinandersetzung mit den Textstellen wollen wir die Hintergründe einiger Frauen in der Apostelgeschichte suchen und fragen, wo sie bis heute Vorbild sein können.
Der Umgang mit Konflikten in frühen christlichen Gemeinden
Roland Schwarz
Auch in den frühen christlichen Gemeinden gab es teilweise sogar schwerwiegende Konflikte.
Wir wollen uns entsprechende Texte genau ansehen und uns fragen, welche Impulse die biblischen Texte für unsere Gemeinden liefern, die uns helfen können, mit Streitpunkten so umzugehen, dass dennoch der Geist Jesu spürbar bleibt.
Verstehst du auch, was du hörst? Die großen Predigten der Apostelgeschichte
Franz Troyer
Die Apostelgeschichte schildert einige große Predigten von Petrus und Paulus, die einen großen heilsgeschichtlichen Bogen spannen.
Es ist spannend, diese Predigten im Blick auf ihren Inhalt und ihre Methode anzuschauen. Wären die großen Predigen der Apostelgeschichte heute verständlich? Was sind ihre Besonderheiten?
Bibel leibhaftig erleben. Die Befreiung des Petrus
Heinrich Wagner
Wir gehen an den Bibeltext heran in dem Wissen, dass der Ort, an dem wir uns befinden, die Lektüre beeinflusst. Ebenso beeinflusst uns die Körperhaltung, die wir einnehmen und die Nähe oder Ferne zu den anderen TeilnehmerInnen. Unser Denken vermag uns den Bibeltext vom Leib zu halten, die leibhafte Verlebendigung aber führt zu einer Berührung, der wir uns schwer entziehen können, wir werden in die Botschaft sozusagen hineingenommen.